Montag, 11. Januar 2010

Westberlin Maskulin - Battlekings



Release Date: 2000

Label: Home Recordings

Tracklist:
01. An
02. Tape Untergrund Platin (Feat. FU8)
03. Bass 2
04. Agressor Vs. Compressor (Feat. Dr. Fumanschu & FU8)
05. Der Punkt
06. Wo Komm Wir Her? (Feat. Justus)
07. Nigga skit
08. Battlekings
09. MOR 99 (Feat. Martin B & Justus)
10. Guck Auf Die Uhr
11. Kamikaze (Feat. Justus)
12. Flows 2000
13. Chillin Killin
14. Aus

Review:
Fast 10 Jahre ist es nun schon her, als Kool Savas und Taktloss das Killateam „Westberlin Maskulin“ ihren zweiten Longplayer veröffentlicht haben. Mit staubtrockenen Beats und derben Raps kann man sie zweifelsohne als Pioniere des deutschen Battleraps bezeichnen. Kurz nach der Veröffentlichung trennten sich die zwei Mcees aus musikalischen, sowie persönlichen Differenzen. Was sie jedoch hinterliesen ist ein Name und einen Kultstatus an den man sich in 10 Jahren sicherlich noch erinnert.

Kaum Play gedrückt und schon fängt es „An“. Westberlin Maskulin sind „Tape Untergrund Platin“ und dies gibt Savas in seinem ersten Part direkt zu verstehen. „Maskulin ist Anti-Pseudo-Industrie-Struktur und -VIVA“. Auch Taktloss zeigt was den Hörer auf einer WBM Platte zu erwarten hat. Derbe Raps, ob heute oder damals! „Ich ficke dich jetzt und später dein Kind, wenn ich AIDS haben sollte, hat es deine Mutter auch, auf meinem Penis hab ich von deiner Mutter einen Knutschfleck“. Außerdem gibt es hier das erste Feature von MOR-Kollege Fuat, der einen türkischen Part zum Besten gibt. Weiter geht es mit „Bass 2“, dem zweiten Part von „Bass“ das auf dem ersten Album „Hoes, Flows, Moneytoes“ veröffentlicht wurde. Sofort fällt der Beat auf, der ganz ohne Bassline auskommt. Dazu gibt es gewohnte Battleflows und Lyrics die so ziemlich gegen jeden und alle gerichtet sind. Beim nächsten Battle(-track) „Agressor Vs. Compressor“ wird mit den MOR-Kollegen Fumanschu und Fuat um die Wette gespittet. Wobei man Savas und Taktloss dabei hervorheben sollte. „Bitch, „Der Punkt“ ist wir sind uns im klaren was Hip Hop ist“ lautet ein Teil der Hook, der vermitteln soll wer die einzig wahren Mcees sind. Unterlegt ist der Song mit einem ruhigen Beat, mit Klavier-Samples. Die Lines und Vergleiche kommen jedoch wieder dreckig und schonunglos. „Manche Leute meinen, dass meine Vergleiche hinken aber Fakt ist, ich ficke ihre Hoes im rechten Winkel“ oder „Als ich deine Nuttenfreundin fickte sagte ich ihr dass alle Rapper so'n riesen Schwanz wie ich haben, worauf hin sie sagte dass du dem zufolge kein MC sein kannst“.
„Wo Komm Wir Her“? Westberlin! Ein weiterer Battlesong, in dem Justus von den Masters Of Rap seinen ersten Auftritt hat, reiht sich nahtlos hinter die anderen. Im nächsten Track
„Battlekings“ der gleichnamig mit dem Albumtitel ist, stellen sie ein weiteres Mal klar, wer die Kings zur damaligen Zeit sind. Auch hier hat der Beat keine Bassline, ist dafür aber melodiöser als bei „Bass 2“. „MOR 99“ „das ist das Ende der Welt“. Justus steuer die Hook bei und ein weiteres MOR-Mitglied, Martin B bekommt seine Chance um zu zeigen was er am Mic so drauf hat. Jedoch würde ich auch hier sagen, dass die Hauptakteure klar vorne liegen. Ein trockener Beat ohne viel Schnick-schnack kommt dazu aus den Boxen. „Guck Auf Die Uhr“ „WBM ist deiner Zeit voraus“ kündigen Savas und Taktloss dem Hörer an. Zu dieser Zeit waren sie sicherlich einigen im Vorraus, deswegen es gibt „Flows 2000“ für alle Wack-Mc´s. „Meine Flows haben 22 Gänge doch keine Bremse, deine Crew bringt die Bitches, meine Crew bringt die Schwänze“. „Chillin Killin“ der letzte Song kann man als Highlight der Platte erwähnen, obwohl jeder der Songs mit derben und lustigen Lines gespickt ist. Nach dem hören der Platte war damals wohl jedem schon klar, dass jetzt alles „Aus“ ist!

Sicherlich sind einige Lines und Vergleiche für den Ein- oder Anderen etwas zu viel des Guten. Denn sie gehen ganz klar schon in Richtung „asozial“. Wobei die kranken Lines eher auf das Konto von Taktloss gehen. Aber man darf dies nicht so ernst nehmen, denn sie wollten damals einfach Tabus brechen, provozieren und anders sein als der Rest. Davon abgesehen hat dies aber einfach Style und eine coole Attitüde die es damals so nicht gab und bis heute denke ich einzigartig bleibt. Auch die eher schlechte Qualität macht es als Untergrundrap noch attraktiver. Produziert wurde das ganze komplett von Maskulin, wodurch es als ein stimmiges Gesamtpaket präsentiert wird, denn zu tanzbaren Clubbangern hätten diese Raps sicher nicht gepasst. Wer sie noch nich kennt und auf rohen Rap steht, sollte dies auf jeden Fall checken.

Wertung: (5 von 5 Kronen)

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